Maria in Rudi Koch kmetija pri Cvanckarju
Ledince, Bekštanj/Ledenitzen, Finkenstein
DER Bauernhof in zahlen
7 ha Acker, 6 ha Grünland, 13 ha Wald, Milchziegenhaltung,
Direktvermarktung von Ziegenmilchprodukten.
»Einen Rucksack voller Begeisterung mitbringen!«
Maria und Rudolf Koch bewirtschaften in Oberferlach bei Ledenitzen einen gemischten landwirtschaftlichen Betrieb mit dem Schwerpunkt Ziegenhaltung. Mit der Produktion von frischer Bio-Ziegenmilch und daraus bereiteten Frischkäseprodukten bedienen sie eine Lebensmittelnische. »Es hat sich langsam in diese Richtung entwickelt. Mit der Umstellung auf die biologische Wirtschaftsweise wurde es für die Rinder in unserem Stall zu eng. Eine Alternative haben wir dann zufällig in der Ziegenhaltung gefunden«, erzählt Maria Koch. Damals wie heute sind Ziegenzüchter eine Rarität in der Kärntner Landwirtschaft, solche, die sich im Haupterwerb damit beschäftigen, sowieso. »Wir haben langsam begonnen und haben Schritt für Schritt die Direktvermarktung aufgebaut. Wir verkaufen unsere Produkte am Bio-Bauernmarkt in Villach und ab Hof. Mit unserer Herde von rund 20 Milchziegen geht sich das sehr gut aus. Wir brauchen keinen Großabnehmer für die Milch und können alles direkt verkaufen.«
Die Arbeit am Hof haben sich Maria und Rudolf gut aufteilt, so ist Maria für die Milchverarbeitung zuständig und Rudolf für den Stall und das Melken der Tiere. »Heute beneiden uns viele für unsere Art zu wirtschaften, damals in den Anfängen haben allerdings viele den Kopf geschüttelt. Keiner konnte sich vorstellen, dass man mit der Kuh des kleinen Mannes, wie die Ziege oft genannt wurde und wird, Erfolg haben kann. Ende der 1990er Jahre gab es auch noch keinen Trend zur Ziegenmilch.« Heute findet man Ziegenmilch in jedem Frischmilchregal und auch die Kochs haben mittlerweile einige Auszeichnungen fürm ihre Produkte mit nach Hause nehmen können.
Jungen Bäuerinnen und Bauern, die sich für die Ziegenzucht interessieren und Ziegenmilch verarbeiten wollen, raten Maria und Rudolf, langsam zu beginnen und dann zu wachsen. »Heute wollen viele groß in die Ziegenmilchproduktion einsteigen und vergessen dabei, dass die Milch auch verkauft werden muss. Ob man sich in die Abhängigkeit einer Molkerei begeben will, muss jeder selbst entscheiden. Auf alle Fälle sollte man einen Rucksack voller Begeisterung mitbringen, denn Schafmilch verkauft sich dreimal so leicht wie Ziegenmilch«, lacht Rudolf.