Landwirtschaftliche Fachschule Goldbrunnhof/
Kmetijska strokovna šola
Velikovec/Völkermarkt
Landesgut in Zahlen
20 ha Forst, 35 ha Grünland und Acker, Milchviehhaltung, Schweinemast,
Kärntner Brillenschafzucht, Fischerei – 5 Naturteiche, Pferdewirtschaft
Die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Goldbrunnhof in Völkermarkt gilt als das landwirtschaftliche Fortbildungszentrum in Südkärnten. Verbunden mit einem Landesgut liegt der Schwerpunkt der Schule in der Land- und Forstwirtschaft sowie in Hauswirtschaft und Ernährung. Im landwirtschaftlichen Betrieb wird Milchwirtschaft und Schweinemast betrieben und Kärntner Brillenschafe gezüchtet. In den schulautonomen Pflichtgegenständen können die SchülerInnen auch im Bereich Pferdewirtschaft und Fischerei fachspezifische Prüfungen ablegen. »Alles in Allem bietet unsere Schule, und das landwirtschaftliche Schulwesen im Allgemeinen, eine breite theoretische und praktische Ausbildung. Darin liegt auch der Unterschied zu anderen Schulen. Unsere SchülerInnen können ihr Erlerntes prompt in der Praxis üben und umsetzen. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Lernerfolg«, erzählt Direktor DI Peter Glantschnig aus dem Schulalltag. Er selbst ist seit 1. Oktober 2013 Direktor der Schule und war zuvor über zwanzig Jahre Lehrer im Bereich Forstwirtschaft. »Ich habe auf der Universität für Bodenkultur das Studium der Forstwirtschaft abgeschlossen und bin danach wieder nach Kärnten zurückgekehrt. Die Chance am Goldbrunnhof zu lehren habe ich gerne genutzt, denn die Herausforderung, den theoretischen Unterricht auch in der Praxis lehren zu können, hat mich immer gereizt.« Diese duale Form der Ausbildung ist ein großes Plus der landwirtschaftlichen Schulen. Die SchülerInnen verlassen die Schule mit einer fundierten landwirtschaftlichen Ausbildung und erhalten zusätzlich Grundkenntnisse in der Holz- und Metallkunde, werden in die Fleischverarbeitung eingeführt und können in unterschiedlichen Wahlfächern ihr Wissen erweitern. An die Schule ist ein Internat angeschlossen, welches für 71 SchülerInnen Platz bietet. Jährlich übersteigt die Nachfrage das Angebot und somit verwundert es nicht, wenn in den nächsten Jahren das Internat modernisiert und ausgebaut werden soll. »Wir möchten unseren SchülerInnen auch in unserem Internat ein wohliges Heim bieten. Dazu soll der Internatstrakt demnächst entsprechend erneuert werden. Wir bemerken einen eindeutigen Trend hin zum Internat«, erklärt Direktor Glantschnig. Eine weitere Tradition der LFS Goldbrunnhof ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit anderen Schulen. So gibt es eine freundschaftliche Verbindung zum biotechnischen Zentrum »Grm« in Novo Mesto (SLO). Jedes Jahr wird mit dieser Schule ein Schulaustausch realisiert und regelmäßig werden Fachexkursionen nach Slowenien und zu slowenischen Gewerbebetrieben organisiert. Das Einzugsgebiet der Goldbrunnhofer Schüler ist sehr groß und landwirtschaftlich differenziert. »Wir haben SchülerInnen aus landwirtschaftlichen und -fernen Familien. Die Jugendlichen kommen aus unterschiedlichen Gebieten mit vorwiegend Forstwirtschaft, aus intensiven Ackerbaugebieten mit intensiver Tierzucht – Schweinemast, Milchviehhaltung, oder aus gemischten Betrieben mit Forst- und Landwirtschaft. All diesen Gegebenheiten müssen wir als Fachschule gerecht werden und den Jugendlichen etwas anbieten. Darin liegt eine sehr große Herausforderung.« Das Herz von Direktor Glantschnig schlägt für seine Schüler und Schülerinnen. Der direkte Kontakt zu ihnen ist ihm sehr wichtig und nach wie vor unterrichtet er in jeder ersten Klasse eine Stunde. Seine Bürotür steht den Jugendlichen immer offen. »Besonders interessant ist für mich die altersspezifische Betrachtung der Jugendlichen von verschiedenen Dingen – das entwickelt sich im Laufe der Schuljahre und dafür muss man ein Verständnis entwickeln. Um verstanden zu werden, sollte man die Sprache der Jugend sprechen. Gerade dieser Teil macht mir große Freude und ich versuche immer, mit meinem Tun und Wirken bei den SchülerInnen zu sein«, erzählt Direktor Glantschnig aus dem Schulalltag. Oft macht er sich Gedanken über die Zukunftsmöglichkeit der Jugendlichen von heute und wünscht ihnen, »dass sie eine lebenswerte Umwelt vorfinden, mit Rahmenbedingungen für eine gesunde Land- und Forstwirtschaft. Unser Ziel soll es sein, dass sich Jugendliche von heute auch in ihrer unmittelbaren Umgebung niederlassen können und es nicht notwendig ist, aus der Heimatregion auszuwandern.«