Wo einst eine Molkerei, Genossenschaft und Bank ihre Geschäfte abwickelten, ist seit Oktober 2020
in St. Michael ob Bleiburg/Šmihel pri Pliberku das Gemeinschaftsprojekt Gšeft tätig. Begründet von Fridl
Prasenc, Tomaž Moschitz, Jutta Riedl und Štefan Merkač, ist es heute Mittelpunkt des Ortes undNahversorger der
Umgebung.
Gšeft orientiert sich an der Idee der kurzen Wege vom Produzenten zum Konsumenten und am saisonalen Angebot. Der Einzugsbereich umfasst einen Radius von 300 Kilometern, also den Alpen-Adria Raum.
Der promovierte Biologe und Projektentwickler Štefan Merkač ist Gšeft-Gesellschafter und zuständig für den
Kontakt mit den Produzenten und Abnehmern, für die Ausrichtung von Markttagen, Ausstellungen, Konzerten,
Kursen und Degustationen.
Zurzeit kooperiert Gšeft mit etwa 60 Geschäftspartnern in Kärnten, der Steiermark, Slowenien und Friaul-Julisch
Venetien. Auf die Regionalität der Produkte wird auch mit der Entfernungsangabe in Kilometern hingewiesen.
Man strebt stets eine breite Angebotspalette an, maßgebend ist neben der Produktqualität auch der von der EU
vorgegebene biologische Anbau. Gšeft ist auch Mitglied der Qualitätsmarke Bio-Austria.
Selbstverständlich ist die konsequent sichtbare und funktionale Zweisprachigkeit.»Wir leben in einem zweisprachigen Gebiet mit offener Grenze zu den Nachbarn, und unsere Basisregion ist der Alpen-Adria Raum«, betont Štefan Merkač. Er verweist auf die Kooperationen mit dem Werkhof Feistritz/Bistrica, dem Caritasheim Florijan in Globasnitz/Gobasnica und der Seifensiederei Weiss. Auch eine Erweiterung nach Graz und Ljubljana wurde schon ins Auge gefasst, und der vorbeiführende Radweg symbolisiert den Gedanken einer friedlichen, ökologischen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
»Gšeft ist zugleich ein lebendiger Dorfmittelpunkt und Nahversorge«
