Familie Lepuschitz, St. Johann, September 2022

Rechter Hand der Straße zwischen Rosegg/Rožek und Mühlbach/Reka liegt anhöhig der Weiler St. Johann/
Šentjanž, in der Bevölkerung nur Ščedem benannt. Im Schatten einer großen Linde und nahe der Dorfkirche
liegt das gepflegte Gehöft Mežnar der Familie Lepuschitz. Hier lebt mit seiner Frau Bettina und den Kindern Jana
und Simon, der Versicherungsmakler Joško Lepuschitz. Nach der Volks- und Hauptschule erlernte er den Mechanikerberuf, stieg dann jedoch in das Versicherungswesen ein.

Das Zentrum der Familie aber blieb und ist der Hof und seine Bewirtschaftung. Weil sie an ihren Wurzeln – Slowenen und Bauern – festhielt, wurde die Familie im Jahre 1942 von den Nazis von ihrem Gehöft vertrieben und nach Hesselberg in Deutschland verbannt. Bei der Rückkehr im Sommer 1945 war der Hof verwüstet und musste wiederaufgebaut werden. Die Familie ist im slowenischen kulturellen und politischen Leben aktiv. Vorbildlich übt man bis heute auch das Mesneramt in der Dorfkirche aus. Hoferbe Joško richtete 2002 die wirtschaftlichen Grundlagen des Hofes neu aus. Im Sinne der Nachhaltigkeit sattelte er auf biologische Landwirtschaft mit Schafzucht mit Auslaufställen um und renovierte umsichtig den gesamten Hofkomplex. Sorgen bereiten Joško Lepuschitz das Hofsterben und oft überteuerte Verkäufe landwirtschaftlicher Flächen an Bodenspekulanten, wo die einheimischen Bauern nicht mithalten können.

Der Waldbesitz wirft den größten Ertrag ab. Die Parzellen mit klingenden Flurnamen sind zwar weit verstreut,
aber überwiegend mit Mischwald bestockt, weshalb Käferschäden nicht dramatisch sind. Das Holz wird über ein
heimisches Sägewerk – um die heimische Wirtschaft zu unterstützen – weiterverkauft oder zu Hause als Brennholz verwendet.

»Grundbesitz und seine Bewirtschaftung bedeuten Freiheit und Verpflichtung gleichermaßen«

Nach oben scrollen