Ein Bauernhof inmitten von Feldern und weitab vom Dorf ? So gesehen in Mittlern, und der Hof trägt den
bezeichnenden Namen Feldbauer. Hier lebt und wirtschaftet die Familie Jesch, bestehend aus Martin mit
seiner Frau Karin und den Kindern Eva, Anna und Matthias sowie Mutter Maria. Am Bauernhof züchtet bzw.
mästet man schon seit 25 Jahren Ferkel, seit zwei Jahren biologisch.
Den Hof erbaut hat Martins Vater Alfred, dem die Dorfenge zu viel wurde und der in den 1970er-Jahren den
Hof in die Felder verlegte. Sein Vater sei ein Visionär und begeisterter Bauer gewesen, sagt Martin, der als Schlossermeister und Elektriker mit internationaler Erfahrung den Hof nach biologischen Richtlinien führt und ständig nach neuen nachhaltigen Bewirtschaftungsmethoden sucht. Nachhaltigkeit ist für ihn keine leere Worthülse, sondern ein Auftrag. Alle fünf Wochen werden achtzig Ferkel angeliefert. Eine Turbomast gibt es beim Feldbauer nicht. Hier stehen die Schweine nicht auf Spaltböden, sondern liegen auf Streu und Stroh und haben das ganze Jahr freien Auslauf. Nur mit Gras, Getreide, Leguminosen und Mais werden sie in fünf bis sechs Monaten auf ein Schlachtgewicht von 90 bis 125 kg gemästet.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit wird auch in der Landwirtschaft gelebt. Die Flächen werden nach dem althergebrachten Prinzip der Kreislaufwirtschaft oder regenativen Landwirtschaft bearbeitet, das auf der Nutzung
erneuerbarer Ressourcen beruht. Kahle, offene Ackerflächen sucht man beim Feldbauer vergeblich, sie bleiben
ständig begrünt. Dadurch bleiben die Böden bzw. die Humusschicht kühl und feucht, voller Leben und gesund, was auch der Erwirtschaftung gesunder Lebensmittel förderlich ist. Gedüngt werden die Böden mit Gülle und Mist. Gleichermaßen Sorgen bereiten Martin Jesch sowohl die dramatische Klimaveränderung als auch die frevlerische Bodenverschwendung und Bodenversiegelung.
»Die Flächen werden nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft oder regenativen Landwirtschaft bearbeitet.«
