Der Bergbauernhof Spodnji Tavčman liegt auf etwa 900 Seehöhe im Nebentalschluß des Lobniggrabens
oberhalb von Bad Eisenkappel/Železna Kapla. Seit 1878 ist er im Besitz der Familie Pasterk, die in der jüngeren
Geschichte wegen ihrer slowenischen Herkunft viel Leid erfahren mußte. Großvater Jurij und sein Bruder
Franc Pasterk-Lenart wurden wegen ihrer Herkunft und Widerstandes gegen den Nationalsozialismus Opfer der
NS-Gewaltherrschaft. Der jüngste Bruder Jakob fiel hingegen als gezwungener deutscher Soldat 1944. Ihr Schicksal hat sich unauslöschlich in das Bewußtsein der Familie eingeprägt. Gemeinsam mit seiner Frau Heidrun, den Söhnen Simon und Valentin und Mutter Helena bewirtschaftet Mag. Miro Pasterk heute den Hof.
Vier Fünftel der bewirtschafteten und teils sehr steilen und felsigen Flächen sind Wald, der Rest Wiesen und Weideflächen. Bis ins Jahr 1972 betrieb man die traditionelle Landwirtschaft und der Hof versorgte sich größtenteils selbst, man baute sogar Getreide und Erdäpfel an. Heute sichern berufliche Einkommen, Erträge aus der Waldwirtschaft und Bergbauernförderungen der EU das Auskommen. Einen Teil seiner Grünflächen mäht Miro selbst, den Rest mäht in Kooperation der Talnachbar Longo Mai oder beweiden seine Schafe. Forstwirtschaftlich dominiert noch immer die Fichte als »Brotbaum«, längerfristig ist aber der Umbau in einen Mischwald das Ziel. Dieses Bestreben wird insbesondere durch die Erfahrungen aus dem Jahre 2017 bestärkt, als der Sturm Yves auch beim Spodnji Tavčman beträchtlichen Schaden insbesondere in den eintönigen Fichtenbeständen anrichteten. Aufgeforstet wird heute durch gezielte Bepflanzungen und Naturverjüngung,
weshalb beim Spodnji Tavčman alte samentragende Bäume nicht alle der Axt anheimfallen.
Als Bauer und Obmann der Jagdgesellschaft Unterlobnig/ Spodnji Lobnik weiß Miro Pasterk um die Bedeutung
der Nachhaltigkeit im Spannungsfeld zwischen Forstwirtschaft und Jagd.
»Die Geschichte des Hofes und unserer Vorfahren ist untrennbar ein Teil von uns«