Eugen Sitter, vulgo Kocijan in Plescherken/Plešerka in der Gemeinde Keutschach/Hodiše hat die Landwirtschaft
von seiner Mutter Elizabeta, genannt Lizi, übernommen. Sowohl seine Mutter als auch sein Vater
Robert Sitter wurden als Jugendliche mitsamt ihren Familien von den Nazis von Hof und Heim vertrieben und
nach Deutschland deportiert. Lizis Bruder Andri kam als Partisan in Velden/Vrba ums Leben, Bruder Hanzi fiel zu Kriegsende. Vater und Bruder Cenci überlebten das KZ Dachau.
Neben der Landwirtschaft ist Eugen auch beim Bauunternehmen Sabotnik beschäftigt, wo er seine Elisabeth
kennenlernte. Sie haben zwei Kinder, Mirjam und den Hoferben Gregor. Die ehemals bäuerlich dominierte Gemeinde Keutschach/Hodiše entwickelte sich in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einer der stärksten Tourismusgemeinden des Landes
Der Fremdenverkehr bot neue Zuverdienstmöglichkeiten. Diese Chance ergriff man auch am Kocijanhof und
bot Gästezimmer an. Viele Gäste halfen am Hof mit. Paralell jedoch zu dieser Aufgabe der alten Lebensweise ging
damit der Verlust der autochtonen slowenischen Sprache und Kultur einher. Nicht jedoch am Kocijan Hof – man
führte die Landwirtschaft weiter und alle vier Kinder, Traudi, Helga, Eugen und Robi besuchten das Slowenische
Gymnasium in Klagenfurt/Celovec.
Seit dem Jahre 2010 baut man Getreidesorten wie Roggen, Dinkel, Weizen und Buchweizen an. Das Mehl wird
ab Hof oder über Kooperanten verkauft. Im Ruhestand will sich Eugen, der sich bei der Gemeinschaft der Kärntner Bauern/Skupnost južnokoroških kmetov engagiert und in der Kmečka izobraževalna skupnost/Bäuerliche Bildungsinitiative KIS tätig ist, der Rinder- und Bienenzucht widmen. Seine Frau Elisabeth,
seit vielen Jahren im Vorstand des slowenischen Kulturvereines Zvezda, wird ihn dabei unterstützen.
»Viele unserer Sommergäste erholten sich bei der Mitarbeit am Hof«